Danube Limes Component

Amphitheater
Vicus

1608bis-021
2. - 4. Jh.
Künzing
Deggendorf
Deutschland
Amphitheater
Vicus
Fläche der Komponente
2,66 ha
Fläche der Pufferzone
25,87 ha

cohors III Thracum civium Romanorum 
cohors V Bracaraugustanorum equitata
 

Das mittelkaiserzeitliche Auxiliarkastell von Künzing und die ihn im Süden, Osten und Wesen anschließende Zivilsiedlung lagen im heutigen Ortszentrum von Künzing, in 260 m Entfernung zum römerzeitlichen Donauverlauf, der sich heutzutage nach Norden verlagert hat. Die Häuser des Vicus konzentrierte sich entlang einer Ringsstraße um das Kastell und an den kreuzenden Straßen.  Das Areal zwischen Ringstraße und Kastell war weitgehend unbebaut. Eine Besonderheit ist das hölzerne Amphitheater im Südosten des Vicus, welches 2003 entdeckt und von der Kreisarchäologie Deggendorf etwa zu einem Drittel ausgegraben wurde. 

Amphitheater waren gewöhnlich nur den größeren Siedlungen vorbehalten und sind bei Auxiliarkastellen selten belegt. Die ellipsenförmige Anlage (40 x 46 m) hatte auf den Zuschauerrängen für maximal 600-800 Personen Platz. Das anscheinend nur wenige Jahrzehnte genutzte Bauwerk wurde in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtet. Wohl schon ab dem ausgehenden 2. Jahrhundert wurde es nur noch als Mülldeponie aufgesucht. Es wird angenommen, dass es zu einem besonderen Anlass, möglicherweise sogar dem Besuch des Kaisers Hadrian in der Provinz Raetien, erbaut wurde. Das Kastell wurde wegen dem Bau einer Schule weitgehend durch die Römisch-Germanischen Kommission ausgegraben. 

Es maß in den zwei Holz-Erde-Bauphasen und den beiden Steinbauphasen stets 132,5 m x 165,5 m (2,25 ha). Es bestand von trajanischer Zeit (98-117 n. Chr.) bis um die Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. In Zusammenhang mit der Brandzerstörung des Kastells und des Vicus um die Mitte des 3. Jhs. durch germanische Einfälle, stehen die acht Künzinger Hortfunde mit Waffen, Werkzeug und Gerät. Ein Hafen und ein spätantikes Kastell werden nordwestlich des Auxiliarkastells vermutet. Zum Welterbe gehören die im Boden erhaltenen Teile des Amphitheaters, so wie ein im Süden und Südosten anschließendes Vicusareal.
 

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Rekonstruktion des Amphitheaters

Ausgrabungssituation des Amphitheatres

Modell des hölzernen Amphitheaters

Museen

Museen zur Geschichte dieses Fundortes

Museum Quintana
F_Trykowski

Museum Quintana, Künzing

Im 2001 eröffneten Museum Quintana werden Erkenntnisse über das römische Amphitheater und andere spannende Entdeckungen aus Künzing und der Region auf knapp 700 m² Ausstellungsfläche in insgesamt vier Abteilungen mit zahlreichen Originalfunden und lebendigen Inszenierungen präsentiert. 

Außerdem zeigt das Museum jährlich wechselnde Sonderausstellungen zu vielfältigen Themen.
 

Archäologische Staatssammlung

Archäologische Staatssammlung, München

Die Archäologische Staatssammlung hat es sich zum Ziel gesetzt, durch die Präsentation besonderer Fundstücke aus ganz Bayern die frühe Menschheitsgeschichte sichtbar und erlebbar zu machen. 

Zu sehen sind dort Kunst- und Alltagsobjekte, Grabbeigaben und Schatzfunde, die die Geschichte der Menschen in Bayern von vor 250.000 Jahren bis heute beleuchten. 
 

Weiterführende Literatur

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