Danube Limes Component
Kastelle
cohors II Raetorum
cohors I Flavia Canathenorum milliaria sagittariorum
Auf dem sog. Ostenfeld östlich der heutigen Altstadt von Straubing befanden sich vom ausgehenden 1. Jh. n. Chr. bis in die frühen 170er-Jahre zwei Kastelle gleichzeitig, die den Kern des römischen Sorviodurum bildeten. Zudem gab es hier einen Hafen. Das sog. Westkastell, heute durch das Krankenhaus überbaut, wurde dann komplett zerstört. Das 3,2 ha große Ostkastell III war Standort einer 1000 Mann starken Bogenschützeneinheit. Von der Holzbauphase (um Mitte 2. Jh. n. Chr.) sind wenige Befunde ausgegraben.
Der Ausbau in Stein fand noch vor den Markomannenkriegen statt. Von der letzten Phase des Steinkastells ist durch Luftbilder, Geophysik und partielle Ausgrabungen fast der gesamte Grundrissplan des Kastells rekonstruierbar. Er zeigt, dass es 6 Reiterbaracken für etwa 240 Mann und 10 Infanteriebaracken gab. Diese Zusammensetzung entspricht dem, was der antike als Pseudo-Hygin bekannte Autor für eine teilberittene, milliare Kohorte überlieferte. Das Straubinger Ostkastell ist bisher der einzige archäologische Beleg dieser Angaben. Um das Kastell entwickelte sich bald ein großer Vicus, der spätestens nach den Markomannenkriegen mit dem des aufgegebenen Kastells IV zusammenwuchs. Kastell und Vicus wurden um die Mitte des 3. Jhs. n. Chr. zerstört und aufgegeben.
Aus dieser Zeit stammt der berühmte Straubinger Schatzfund. In der Spätantike wurde ein Kastell unbekannter Größe erbaut, dessen Überreste sich heute unter der Kirche St. Peter Kirche und dem umliegenden Friedhof liegen. Nach einer sehr kurzlebigen Holzbauphase, die zum Beginn des 4. Jhs. n. Chr. wohl abbrannte, errichtete man eine steinerne Fortifikation, welche bis in das 5. Jh. n. Chr. genutzt wurde. Nur ein kurzer Mauerabschnitt wurde in Ausgrabungen erfasst, wenige Befunde sind aus Radarmessungen vorliegend. Das Fundspektrum ist aber ein eindeutiger Beleg für das Kastell, welches lagetypisch auf dem markanten Hügel angelegt wurde. Aus Straubing sind auch drei Gräberfelder dieser Zeit bekannt.
Museen zur Geschichte dieses Fundortes
Gäubodenmuseum, Straubing
Die durch Lössflächen bedingte Siedlungsgunst des Donaubeckens zwischen Wörth an der Donau und Künzing (Gäuboden), sorgte dafür, dass Menschen aus allen Epochen ihre Spuren dort hinterlassen haben.
So kann das Gäubodenmuseum Menschheitsgeschichte aus Straubing und Umgebung 7000 Jahre lückenlos in hoher Qualität präsentieren. Das bekannteste (aber nicht einzige) Highlight ist der Römerschatz.