Fund Highlight

Diese ca. 90 cm breite Reibschüssel wurde 1978 beim Aushub einer Baugrube in einem in etwa 3 m tiefen römischen Keller südlich der Südwestecke des Kastells im Vicusbereich von Wallsee entdeckt. Reibschüsseln (Mortarien) weisen an der Innenseite eine rauhe Oberfläche auf. Sie werden unter anderem zum Zerreiben und Mischen von Milchprodukten, Kräutern und Gewürzen verwendet. Da dieses Stück eine Überlaufnase mit Ablaufrinnen und keinen Reibbelag oder Reibspuren aufweist, liegt eine Nutzung als sogenannte „Milchsatte“ nahe. Es wurde also zum Aufrahmen von Milch verwendet. Anhand der immensen Größe und Fassungsvermögens (63,5 l) wird wohl speziell dieses Objekt in einem gewerblichen Großbetrieb, einer „Molkerei“, eingesetzt gewesen sein, die auch Soldaten der Lagerbesatzung versorgte.