Danube Limes Component

Kastell
Vicus

Further components
1608bis-026-027
2. - 5. Jh.
St. Agatha, Haibach ob der Enns
Grieskirchen, Eferding
Österreich
Kastell
Vicus
Fläche der Komponente
1,34 ha

legio II Italica (2. - 5. Jh.)

Im heutigen Schlögen fanden zwischen 1838 und 1841 die ersten wissenschaftlich motivierten Ausgrabungen in Oberösterreich statt, die gleichzeitig den Beginn der österreichischen Limesforschung markieren. Dabei wurden Teile eines römischen Kastells und mehrere Gebäude einer kleinen Zivilsiedlung freigelegt. Weitere wesentliche Forschungen fanden in den 1950er- und 1960er-Jahren statt sowie 2013 bis 2018.

Das Kastell mit einer Fläche von 0,8 ha dürfte für eine Besatzung von 100 bis 150 Mann angelegt gewesen sein. Es wurde um 170 n. Chr., vermutlich im Zuge der Markomannenkriege, errichtet. Die meisten Gebäude scheinen in Holz bzw. in Fachwerktechnik errichtet gewesen zu sein. Das Stabsgebäude (principia) wurde als Steingebäude ausgeführt.

Spätestens um 150 n. Chr., also vor der Errichtung des Kastells, war mit dem Bau einer kleinen Zivilsiedlung (vicus) begonnen worden. Der römische vicus von Schlögen diente wahrscheinlich als Straßenstation sowie als Lande- und Umladeplatz für Schiffe. Das Kastell sollte die Kontrolle der Donauschifffahrt sowie die Sicherung dieses Umschlagplatzes gewährleisten.Eine Reihe von Inseln, kurz vor der Einfahrt in die berühmte Donauschlinge, boten ideale Bedingungen für einen Hafen, was als weiterer wesentlicher Standortfaktor zu betrachten ist.

Der auffälligste Bau im vicus ist das etwa 14 m lange und bis sechs m breite Bad. Es besteht aus drei Räumen, einem Kaltbaderaum (frigidarium), einem Laubaderaum (tepidarium) und einem Warmbaderaum (caldarium). Die raffiniert ausgeführte Heizanlage (praefurnium) schloss unmittelbar an das Warmbad an. Dieses war nachträglich mit einer halbrunden Apsis (=Nische) ausgestattet worden, die ein Warmwasserbecken (alveus) beherbergte. Der unbeheizte Kaltbaderaum verfügte sogar über zwei Kaltwasserbecken (piscinae), die allerdings nicht zeitgleich in Betrieb gewesen sein dürften Es gibt wohl kein anderes kulturelles Erbe der römischen Kaiserzeit, das eben diese Epoche so gut repräsentiert, wie die Ruinen der römischen Bäder.
 

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Reste des westlichen Kastelltores in Schlögen

Das Badegebäude aus dem Vicus von Schlögen mit digitaler Rekonstruktion

Die Präsentation des Badegebäudes unter dem 2018 errichteten Schutzbau

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Römerbad & Römerpark Schlögen
St. Traxler, OÖLKG

Römerbad & Römerpark Schlögen

Der für die OÖ. Landesausstellung errichtete Schutzbau über den Ruinen eines römischen Badegebäudes liegt unmittelbar neben dem Donauradweg und bildet das Herzstück des Römerparks Schlögen. 

Ein kleines, aber nicht minder interessantes archäologisches Sichtfenster findet sich unmittelbar beim Hotel Donauschlinge, wo die Überreste des westlichen Kastelltors ausgegraben und konserviert worden sind. Römerskulpturen und Informationstafeln weisen den Weg im Römerpark, beispielsweise auch hinauf zum berühmten Schlögener Donaublick. 
 

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