Danube Limes Component
Kastell
Kastellbad
Vicus
cohors I Flavia Brittonum (2. Jh.)
equites Dalmatae Arelape (4. Jh.)
praefectus Classis Arlapensis (4. Jh.)
Im Stadtkern des heutigen Pöchlarn liegt das römische Hilfstruppenlager (Auxiliarkastell) Arelape. Zwischen der Donau im Norden und der Erlauf, einem schiffbaren Fluss im Westen, bot die weite Aulandschaft günstige Landungsbedingungen für Schiffe. Außerdem ermöglichte das Tal der Erlauf die leichte Anbindung ans Hinterland.
Arelape ist mehrfach als Sitz eines Präfekten, eines hohen militärischen Amtsträgers, genannt. Zudem weisen Grabsteine darauf hin, dass die cohors I Flavia Brittonum miliaria in Pöchlarn stationiert war. Für die Spätantike sind equites Dalmatae (dalmatische Reitertruppe) sowie ein Flottenstützpunkt nachgewiesen.
Das Kastell ist anhand mehrerer Bauphasen belegt. Zuerst in Holz-Erde-Bauweise errichtet (1. Jh.) wurde es später ca. 120 m weiter nördlich als Steinlager ausgeführt (2. Jh.). Der jüngste Um- und Ausbau erfolgte in der Spätantike (2. Hälfte 4. Jh). Verschiedene parallele Grabensysteme können dabei den unterschiedlichen Bauphasen zugewiesen werden. Ein dreifacher Graben, ausgehoben im Süden des Kastells, verdeutlicht seine einstige starke Befestigung.
Heute ist ein Großteil der Militäranlage im nördlichen Abschnitt zerstört, da Hochwässer der Donau in nachrömischer Zeit ca. zwei Drittel des Lagers mit sich gerissen haben. Zwei spätantike Hufeisentürme sind aber noch zu besichtigen. In der Pfarrkirche finden sich darüber hinaus Spolien, wiederverwendete Baublöcke, die für uns sichtbar eingemauert wurden.
Museen zur Geschichte dieses Fundortes
Stadtmuseum Arelape‐Bechelaren‐Pöchlarn
Römische Funde aus Pöchlarn können im sogenannten „Welserturm“ besichtigt werden. Dieser mittelalterliche Wehrturm steht direkt an der Donau und bietet auf seiner obersten Etage gute Aussicht auf den Fluss und sein Umfeld, eine Erfahrung für den Besucher, die wohl dem Erlebnis eines römischen Wachpostens sehr nahekommt. Neben Gegenständen des alltäglichen Lebens sind auch Besonderheiten wie die Statuette eines Amors in der mehrgeschoßigen Ausstellung zu sehen.