Danube Limes Component
Kleinkastell
In der Spätantike errichteten die Römer in Oberranna bei Engelhartszell unmittelbar an der Donau eine kleine, sehr massive Befestigungsanlage. Das römische Kleinstkastell mit vier Türmen (Quadriburgus) war vermutlich dreigeschoßig und wohl über 10 m hoch. Der annähernd quadratische Kernbau hat eine Größe von etwa 18 x 18 m. An ihn sind vier Rundtürme mit einem Durchmesser von ca. 8-10 m angesetzt.
Im Westturmes, dessen Untergeschoß als Badeanlage gedient hat, haben sich eine fast vollständige Badewanne (priscina) und große Teile des originalen wasserfesten Wandverputzes erhalten. Sogar römische Fingerabdrücke sind hier noch zu sehen. Noch in römischer Zeit wurde der Burgus zerstört. Die Zwischendecken und der Dachstuhl brannten ab und stürzten in das Gebäude.
Um 1500 wurde auf dem Schuttkegel des römischen Kleinstkastells ein Gebäude errichtet. In den Hohlraum des Nordturmes wurde ein Gewölbe eingesetzt, sodass er als Keller genutzt werden konnte. Durch das darüber errichtete Gebäude war die archäologische Substanz bestens geschützt. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass wir mit dem „Römerburgus Oberranna“ das mit Abstand am besten erhaltene römische Bauwerk Oberösterreichs vor uns haben.
Museen zur Geschichte dieses Fundortes
Römerburgus Oberranna
Der im Zuge der OÖ. Landesausstellung 2018 errichtete Schutzbau beherbergt die äußerst gut erhaltene spätantike Befestigungsanlage „Römberburgus Oberranna“.
Mittels einer teilweise schwebenden Stegkonstruktion bewegt man sich über den gesamten Quadriburgus bis hin zum Ausblick auf die vorbeiziehende Donau sowie das gegenüber einmündende Rannatal.